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- Informationen aus dem Internet
Zwei
Artikel aus der Presse
Am
7.1.01 kam es in den Nachrichten: Brilon-Wald hat die Errichtung eines
Biomassekraftwerkes mit 60% Mehrheit abgelehnt. Das schrieb die Presse
zu den Bürgerversammlungen:
Briloner
Anzeiger im Dez. 2000
Anwohner sind von
Planungen wenig begeistert
Investoren stellten
Holzschnitzel-Heizkraftwerk vor
Brilon-Wald.
(hck) Mehr als 35 Millionen Mark wollen private Investoren für ein
32-Megawatt-Biomassekraftwerk auf dem nördlichen Gelände der
Degussa/Chemviron-Industriebrache investieren. Am vergangenen Donnerstag
luden Planer und Investoren in die Schützenhalle ein. Ziel war es,
die Bevölkerung über die geplante ökologische Strom- und
Wärmeerzeugung aus unbehandelten Hölzern zu informieren. Die
rund 400 anwesenden Anwohner zeigten sich jedoch nicht begeistert. Sie
befürchten Lärm, Dreck und Schäden für die Umwelt.
"Arbeitsplätze ja - aber bitte nicht so", war mehrheitlicher Tenor.
Diskussion
verlief emotionsgeladen
Nach
einer nüchternen und sachlichen Vorstellung schwenkte die anschließende
Diskussion leider viel zu schnell in eine von Emotionen angeheizte Debatte
um. Ein im Publikum anwesender Mitbewerber bezeichnete die Ausführungen
als technisch und wirtschaftlich nicht wahrheitsgemäß. Außerdem
sei das Projekt für Brilon-Wald 5 Nummern zu groß. "Sie wollen
uns mit Engelszungen und Freibier überzeugen", meinte Hans Fahle aus
Brilon-Wald. "Ich glaube aber, wir müssen aufpassen, um nicht kräftig
über den Tisch gezogen zu werden." Dass die Brilon-Walder besorgt
sind, ist sicherlich nicht unbegründet. Lange genug qualmte ein Schlot
unangenehme Gerüche in die Tallage. Und auch sonst war der Industriebetrieb
Degussa/Chemviron alles andere als anschaulich. Außerdem konnte in
der Versammlung nicht eindeutig geklärt werden, wie viele LKW täglich
das Werk anfahren und zu welchem Anteil der Transport per Bahn erfolgt.
MdE
Peter Liese unterstützt
Nicht
nur die Betreiber versuchten deutlich zu machen, dass die Verfeuerung unbehandelter
Holzreste unbedenklich ist. Die Treibhausgas-(CO2)-neutrale und Schwefeldioxid-("saurer
Regen")-arme Verbrennung wirkt einer Klimakatastrophe entgegen. Diesen
Vorteil betont auch Dr. Peter Liese in einem Schreiben an Ortsvorsteher
Dr. Mirbach, in dem er sich für den Bau des Biomassekraftwerks einsetzt.
Der Europa-Parlamentarier aus Ostwig konnte an der Vorstellung nicht teilnehmen,
da er in Den Haag am Klimagipfel teilnahm (A. d. Red.: Am Samstag ist die
Klimakonferenz gescheitert - es wurde keine konkreten Maßnahmen zur
weiteren Einschränkung des CO2-Ausstoßes vereinbart!). Auch
unabhängige Fachleute vom TÜV und der Energieagentur NRW bescheinigten
dem geplanten Werk sowohl die genannte Umweltverträglichkeit als auch
Vorteile für die Region. Ein Teil der anfallende Abwärme könnte
auf lange Sicht sehr preiswert den Haushalten als Nahwärme bereitgestellt
werden. Angesichts weiter steigender Preise für die in wenigen Jahrzehnten
zur Neige gehenden fossilen Brennstoffe Gas und Öl ein interessantes
Angebot. Der überwiegende Teil könnte zur Trocknung der Holzreste
aus den heimischen Wäldern und von den zukünftig entstehenden
Gewerbebetrieben genutzt werden. "Die Abwärme ist ein Vorteil für
den Standort Brilon-Wald. Als Beispiel nenne ich Kühllager, die über
Absorption aus Wärme Kälte erzeugen. Ein sehr effektives Verfahren",
so Kraftwerkbauer Sundermann-Peters. Dr. Knauer vom TÜV Hamburg bemerkte,
dass die Anlage nur maximal ein Fünftel der ohnehin niedrigen Grenzwerte
erreichen würde. Die Höhe des Schornsteins gab er aufgrund der
Tallage mit mindestens 70 Metern an.
Standbein
für Land- und Forstwirte
Mit
der Nachfrage nach Baum- und Strauchschnitt sowie Resthölzern aus
heimischen Wäldern und Fluren ergeben sich neue Perspektiven für
Land- und Forstwirte, betonte Günter Wiese. Das Vorhaben könnte
ein Vorbild für andere Regionen sein. Daher rechnet geschäftsführende
Gesellschafter mit allgemeinem und fachlichen Interesse auf überregionaler
Ebene. "Es müssten alle stolz darauf sein, dass ein solches Werk nach
Brilon-Wald kommen könnte. Was wir hier vorhaben ist aktiver Klimaschutz.
Ein Paradebeispiel für die lokale Agenda", appellierte Wiese." Die
Natur schickt uns keine Faxe oder Leserbriefe. Sie setzt mit überraschenden
Naturkatastrophen wie dem Sturm Lothar und Überschwemmungen in England
nur Zeichen, aus denen wir endlich Konsequenzen ziehen müssen."
Reges
Interesse herrschte bei den Brilon-Waldern. Gut und gerne 400 Bürger
informierten sich und diskutierten über das geplante Biomassekraftwerk.
Foto: Kloke
Biomasse-Heizkraftwerk
in Brilon-Wald?
Informationsveranstaltung
am Donnerstag, den 23.11.2000 um 20.00 Uhr in der Schützenhalle
Die
stillgelegte, ehemalige Industrieanlage der Chemviron (früher Degussa)
in Brilon-Wald soll schon bald eine neue, zukunftsorientierte und innovative
Aufgabe übernehmen.
Gemeinsam
mit den Firmen Biotrans, Schwerte und Ökotech, Recklinghausen sowie
zwei weiteren Privatpersonen will Bezirksschornsteinfegermeister Günter
Wiese, Brilon, neue Wege im Bereich regenerative Energiegewinnung einschlagen.
Die
"Biomasse Brilon-Wald GmbH & Co. KG" plant, für ca 40 Mio. DM
ein Heizkraftwerk, welches als Regelbrennstoff Holz verwendet, auf einer
ca. 9.000 m² großen Fläche des Brilon-Walder Industriegebietes
zu erstellen. Dieses Kraftwerk soll ca. 7,5 Megawatt "Grünen Strom"
in das öffentliche Netz speisen sowie 15-20 Megawatt thermische Nahwärme
liefern.
Ca.
50-70.000 t Holz werden jährlich bei der Firma Biotrans, Schwerte,
aufbereitet und anschließend per Bahn nach Brilon-Wald transportiert
werden, womit auch ein Vorteil für die obere Ruhrtalbahn entsteht.
"Ein
Umdenken bei der Energiegewinnung ist dringend erforderlich, wenn wir etwas
gegen den Treibhauseffekt unternehmen wollen. Wind- und Wasserkraftanlagen,
Solarenergie und Biokraftwerke sind die Zukunft", so Wiese. "Grüner
Strom für eine saubere Umwelt!" heißt hier ganz klar die Devise.
Optimale Emissionswerte durch eine neuartige Filtertechnik machen das neue
Biokraftwerk zum Vorzeigeprojekt. Förderzusagen vom Minister für
Wirtschaft und Umwelt liegen bereits vor.
Um
möglicherweise aufkommenden Gerüchten entgegenzuwirken, sei nochmals
gesagt: Der Regelbrennstoff ist Holz, hier soll keine Müllverbrennungsanlage
entstehen!
Als
positiver Nebeneffekt soll auch die regionale Wirtschaftsförderung
nicht unerwähnt bleiben. Durch die neue Anlage entstehen sofort 10-15
Arbeitsplätze, die vornehmlich durch Brilon-Walder Bürger, die
somit ihren Arbeitsplatz auch ohne Auto erreichen können, besetzt
werden sollen.
Nicht
zu verachten ist auch der Nutzen für die ortsansässigen Unterkünfte,
da dieses Kraftwerk, welches das modernste seiner Art in Europa sein wird,
viele Interessenten nach Brilon-Wald ziehen wird, die solch eine Anlage
besichtigen wollen.
Weiteres
wird die zukünftige GmbH an dem o.g. Informationsabend in der Schützenhalle
vorstellen. Hierzu sind alle Bürger aus Brilon-Wald und Umgebung,
die Interesse an einer umweltfreundlichen und innovativen Energiegewinnung
haben, herzlich eingeladen.
UWG Schmallenberg,
Stand: 8.Jan. 2001, Angaben ohne Gewähr