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Berghausen. (der) Die Realisierung eines einzügigen Kindergartens in Berghausen beschäftigte am Donnerstagabend die Bürgerversammlung der Altgemeinde. Stadtvertreter sollten Stellung nehmen, eine Lösung wurde nicht gefunden. Bürgermeister Bernhard Halbe erreichte bei der Elterninitiative einen Aufschub bis zur Vorlage der Architektenpläne Mitte April. |
„Nehmen Sie Platz
auf der Anklagebank", hatte Bernhard Halbe ein Ratsmitglied zu Beginn der
Versammlung aufgefordert. Ganz so schlimm
wurde es dann aber doch nicht für die Stadtvertreter in dem überfüllten
Versammlungsraum des Gasthofes Heimkehof. Die Diskussion um die Einrichtung
eines einzügigen Kindergartens und insbesondere
dessen bauliche Realisierung wurde scharf, jedoch nur selten emotional
geführt.
Ruhe vor dem Sturm? Sachlichkeit dominierte über Polemik. Franz-Josef Voss von der Elterninitiative zeichnete die Position der Betroffenen; „Wir wollen eine kurzfristige Lösung für unsere Kinder, und wir erwarten heute Abend eine klare Stellungnahme von den Ratsvertretern. Kein Blabla." Eine Unterbringung des Kindergartens in den Räumen der Berghauser Grundschule werde dabei nicht akzeptiert. Ein erstes von der Stadt in Auftrag gegebenes Architektengutachten hatte Ende letzten Jahres diese so genannte Integrationslösung abgelehnt und einen Anbau favorisiert. Der Anbau an die Grundschule ist dabei eine Variante, die den Stadtvertretern sowie |
Bürgermeister
Halbe in finanzieller Hinsicht Sorge bereitet. Halbe: „Wir wollen einen
Kindergarten einrichten. Es wird jedoch vom Landesjugendamt nur eine Maßnahme
bis 150 000 Mark bezuschusst. Die Förderfähigkeit ist aber entscheidend
bei der Finanzierung des Kindergartens." Man müsse die Ergebnisse
des zweiten Architektengutachtens abwarten.
Warten und das zweite Gutachten waren Reizworte im Heimkehof. Dabei machten die Eltern unmissver-ständlich klar, dass sie eine schnelle Lösung wollen und eine weitere Verschiebung ablehnen. Die Vorwürfe im Hinblick auf die Notwendigkeit eines zweiten Gutachtens schafften die Stadtvertreter nicht zu entkräften. Hubert Pröpper erklärte stattdessen, wie wichtig die Nachhaltigkeit einer Finanzierung sei: „Die Investitionskosten sind nur ein Teil. Entscheidend sind die Betriebskosten. Deshalb müssen wir eine förderfähige Lösung finden, denn die Gemeinde kann hohe Folgekosten nicht tragen." Pröpper forderte die Versammlung auf, die nötigen Abstim- |
mungsprozesse
abzuwarten, um dann - mit kreativen Vorschlägen - eine förderfähige
Lösung umzusetzen.
Pröpper fand wenig Zustimmung in der Versammlung. Mehr Friedrich Carmesin von der SPD-Fraktion: „Ein Kindergarten darf nichts Integratives sein." Und er fügte hinzu, dass die Stadt, wenn nötig, mit eigenen Mitteln einen Kindergarten anbieten müsse. Am Ende des Abends standen Eltern, die eine Integrationslösung grundsätzlich ablehnen. Und Stadtvertreter, die einen Kindergarten als förderfähige Maßnahme realisieren und das zweite Gutachten abwarten wollen. Ein Konsens wird trotzdem angestrebt. Bei der nächsten Versammlung Mitte April, für die Bürgermeister Halbe ankündigte, detaillierte Lösungsansätze zu präsentieren. Und Franz-Josef Voss bemerkte; „Wenn die Eltern mit anpacken, können wir auch einen Anbau für 150 000 Mark schaffen." |
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